Risikomanagement – die Vorgehensweise
Für effizientes Risikomanagement sind insgesamt vier Phasen zu unterscheiden:
1. Risiken feststellen und bewerten
Ein Unternehmen kann sich selbst nur dann gegen mögliche Gefahren schützen, wenn es sich seiner möglichen Risiken und deren bestimmender Faktoren bewusst ist.
Ein erster Einstieg in die Feststellung und Bewertung von Risiken ist die Beantwortung der Frage: „Warum gibt es mein Unternehmen überhaupt?“ Ist man sich seiner unternehmensspezifischen Erfolgsfaktoren bewusst, können Gefahren und Bedrohungen dieser Faktoren leichter erkannt werden.
In der Unternehmenspraxis fehlt häufig die systematische Identifizierung und Bewertung von Risiken. Entweder fehlt eine Quantifizierung komplett oder es werden lediglich sehr einfache Beschreibungen des Risikos vorgenommen, bspw. fehlen Angaben zur möglichen Schadenshöhe und der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos. Auch die Wechselwirkungen zwischen Risiken werden vielfach nicht erfasst. Häufig lässt sich bei der Risikoidentifikation zudem feststellen, dass ein strategischer Bezug fehlt. Es wird insbesondere nicht analysiert, welchen Bedrohungen die langfristigen Erfolgsfaktoren des Unternehmens, wie Wettbewerbsvorteile und Kernkompetenzen, ausgesetzt sind.
2. Risiken bewältigen
Wirtschaftlichen Nutzen entfalten Risikomanagementsysteme erst dann, wenn die zusätzlich vorhandenen Informationen über die Risiken des Unternehmens auch zur Verbesserung der Risikobewältigung genutzt werden.
Unternehmertum ist zwangsläufig mit Risiken verbunden. Risikobewältigung bedeutet jedoch nicht das Ausschalten jeglicher Risiken aus dem Unternehmen. Vielmehr soll das Risikoprofil des Unternehmens verbessert werden. Die Maßnahmen zur Risikobewältigung beschränken sich in vielen Unternehmen immer noch auf den Abschluss von Versicherungen. Insbesondere durch die zukünftigen Anforderungen für ein gutes Rating im Rahmen von Basel II werden gezielte Maßnahmen der Risikobewältigung – auch jenseits von Versicherungslösungen – einen immer größeren Stellenwert in der Unternehmenspraxis gewinnen. Unternehmertum ist zwangsläufig mit Risiken verbunden. Risikobewältigung bedeutet jedoch nicht das Ausschalten jeglicher Risiken aus dem Unternehmen. Vielmehr soll das Risikoprofil des Unternehmens verbessert werden. Die Maßnahmen zur Risikobewältigung beschränken sich in vielen Unternehmen immer noch auf den Abschluss von Versicherungen. Insbesondere durch die zukünftigen Anforderungen für ein gutes Rating im Rahmen von Basel II werden gezielte Maßnahmen der Risikobewältigung – auch jenseits von Versicherungslösungen – einen immer größeren Stellenwert in der Unternehmenspraxis gewinnen. Es müssen daher geeignete Maßnahmen eingeleitet werden, die Risikoposition des Unternehmens zu optimieren.
3. Pläne für einen möglichen Vorfall formulieren
Risikomanagement bedeutet Handeln. Risikomanagement umfasst die Identifikation von Gefahren, deren Beurteilung, die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikokontrolle sowie die Umsetzung von Maßnahmen. Maßnahmen sollten sowohl präventiv als auch für den Eintritt des Ernstfalls bedacht werden. Unternehmungen müssen aus Fehlern und Beinahe-Unfällen lernen, um diese in Zukunft zu vermeiden. Bedenken Sie, dass einfach anzuwendende und umzusetzende Maßnahmen am erfolgversprechendsten sind.
4. In der Organisation verankern und von Erfahrungen lernen
Wirksames Risikomanagement erfordert die Einbeziehung aller Mitarbeiter und die langfristige Verankerung in der Unternehmensorganisation. Risikomanagementsysteme nutzen möglichst die vorhandenen Organisations- und Berichtsstrukturen des Unternehmens. Vielfach wird die Kritik geäußert, dass mit der Einführung eines Risikomanagementsystems ein zu großer administrativer und bürokratischer Aufwand betrieben werden muss. Zum anderen wird kritisiert, dass sich Risikomanagementsysteme mit einer Vielzahl von Risiken auseinander setzen, die eigentlich nur von geringer Bedeutung für das jeweilige Unternehmen sind.
Für einen wirtschaftlich sinnvollen Umgang mit Risiken müssen diese als Teil der Unternehmensplanung betrachtet werden. Risikomanagement ist folglich keine eigenständige Aufgabe, sondern ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Wirtschaftens.