Anforderungen, Methoden und Ergebnisse von Energieaudits
In der Norm DIN EN 16247–1:2012 werden Anforderungen an ein Audit selbst, aber auch an die Verantwortlichkeiten innerhalb des Auditprozesses festgelegt. Die Norm verfolgt das Ziel, mehr Klarheit und Transparenz in den Markt der Dienstleistungsangebote für die Durchführung von Energieaudits im Gewerbe-, Industrie- und öffentlichen Sektor zu bringen.
Derzeit liegt nur der erste Teil der Norm vor. Darin enthalten sind ausschließlich allgemeine Anforderungen, Methoden und Ergebnisse von Energieaudits:
- Begriffe
Durch die Definition von wesentlichen Begriffen, soll ein einheitliches Verständnis der Anforderungen gewährleistet werden. Wesentlich sind vor allem die Definitionen zu Anpassungsfaktor und Energieaudit. - Anforderungen an die Qualität von Energieaudits
Diese Anforderung enthält vor allem Regelungen zur Qualifikation und Objektivität des Energieauditors und zu Geheimhaltungsvorschriften - Anforderungen an den Auditprozess
Diese bestehen im Wesentlichen aus drei Bereichen:- Anforderungen bezüglich des einleitenden Kontakts
- Anforderungen bezüglich der Informationspflichten des Energieauditors
- Beteiligtes Personal im Energieaudit
- Anforderungen an die Auftaktbesprechung
Der Energieauditor, aber auch das zu auditierende Unternehmen haben in der Auftaktbesprechung die Möglichkeit, nochmals Ziele und Erwartungshaltung an das Energieaudit zu formulieren und die endgültige Vorgehensweise zu benennen. - Anforderung an die Datensammlung
Für die Durchführung eines aussagekräftigen Energieaudits sind verschiedenste Informationen einzuholen und zu bewerten. Das Ergebnis des Energieaudits hängt entscheidend von der zur Verfügung stehenden Informationsgrundlage ab - Durchführung des Energieaudit vor Ort im Unternehmen (Außeneinsatz)
Ziel des Außeneinsatzes ist es, dass der Energieauditor eine authentische Übersicht über das zu bewertende Unternehmen bzw. das zu bewertende System bekommt. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen können die derzeitige Vorgehensweise hinterfragt und Vorschläge zur Optimierung entwickelt werden. - Anforderungen an die Analyse
Der Energieauditor verdichtet die zur Verfügung gestellten Informationen und die in der Vor-Ort-Begehung erworbenen Erkenntnisse und erstellt eine umfassende Bewertung und Analyse der Daten. - Anforderungen an die Berichterstattung
Das Energieaudit wird mit einem Ergebnisbericht und ggf. mit einer Präsentation der Ergebnisse abgeschlossen. Im Rahmen einer Abschlussbesprechung werden die Ergebnisse dargelegt, der Ergebnisbericht überreicht und aufkommende Fragen abschließend beantwortet.
Spezielle Anforderungen, beispielsweise zur Durchführung von Energieaudits in Industrieprozessen, werden in separaten Teilen hinzukommen und die allgemeinen Anforderungen in der Zukunft ergänzen. Im Ergebnis wird die DIN EN 16247 aus fünf Teilen bestehen:
- Teil 1: Allgemeine Anforderungen an die Durchführung von Energieaudits
- Teil 2: Spezielle Anforderungen an Energieaudits im Bereich Gebäude
- Teil 3: Spezielle Anforderungen an Energieaudits im Bereich Prozesse
- Teil 4: Spezielle Anforderungen an Energieaudits im Bereich Transport
- Teil 5: Anforderungen an die Qualifikation von Energieauditoren