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Energiemanagementsystem (EnMS)

DefinitionEnergiemanagementsystem (EnMS)

Ein Energiemanagementsystem im Unternehmen aufzubauen bedeutet, langfristig den Umgang mit Energie im Unternehmen effizienter zu gestalten. Ein Energiemanagementsystem trägt dazu bei,

  • Kosten zu reduzieren,
  • die Umwelt zu schützen,
  • Transparenz über die Energieverbräuche zu gewinnen,
  • Energiekosten verursachergerecht zuzuordnen,
  • die Mitarbeiter energetisch zu sensibilisieren,
  • Förderungen, aber auch gesetzliche Erleichterungen zu nutzen.

Kostenreduzierung

Bestandteil eines jeden Energiemanagementsystems ist es, sich mit dem Energieverbrauch seines Unternehmens zu beschäftigen. Es entspricht nun mal den Tatsachen, dass sich die Energiepreise in den letzten Jahren nach oben entwickelt haben. Und auch in den nächsten Jahren werden die Energiekosten weiter steigen. Steigende Energiepreise bedeuten für Ihr Unternehmen auch steigende Energiekosten und damit eine Reduzierung Ihres Gewinnanteils. Durch die kontinuierliche Überwachung der Energie im Rahmen eines Energiemanagementsystems lassen sich immer wieder Schwachstellen in der Energienutzung identifizieren und durch entsprechende Maßnahmen abstellen. Damit wird eine Steigerung der Energieeffizienz gesichert, welche wiederum dazu führt, dass Energiekosten dauerhaft auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau gehalten werden können.

Abb. 1: Energiekostenentwicklung mit einem Energiemanagementsystem

Energiemanagementsystem_2

Durch die Reduzierung Ihrer Energiekosten reduzieren Sie auch Ihre Produktionskosten. Damit können Sie sich Wettbewerbsvorteile verschaffen und einen Beitrag zur Standort- sowie auch zur Arbeitsplatzsicherung Ihrer Mitarbeiter leisten.

Umweltschutz

Energiemanagementsysteme leisten ebenfalls einen nicht unerheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Durch die systematische Identifikation der Schwachstellen und vor allem durch die Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen wird Energie effizienter im Unternehmen eingesetzt. Damit verbunden ist auch eine Reduzierung der direkten und indirekten CO2-Emissionen Ihres Unternehmens (Corporate Carbon Footprint).

Nachhaltigkeit

Die Rohstoffe der Erde sind begrenzt. Auch das ist wieder eine Tatsache, die nicht zu ändern ist. Zwar schlummern noch Ressourcen in der Natur, die wir aufgrund der mangelnden technischen Möglichkeiten noch nicht oder nur sehr aufwendig und damit derzeit unwirtschaftlich verfügbar machen können, jedoch verzögert das nur das vollständige Aufbrauchen der Ressourcen. Um mit den vorhandenen Ressourcen so lange wie möglich Energie erzeugen oder die Ressource direkt als Energieträger nutzen zu können, müssen wir Ressourcenschonung betreiben. Ein Energiemanagementsystem hilft uns dabei. Das Ziel der systematischen Vorgehensweise ist ganz klar, dauerhaft effizient mit der Ressource Energie umzugehen. Technologische Innovationen, aber auch neue, veränderte Energiekonzepte leisten ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.

Unternehmensimage

Mit der Zertifizierung Ihres Energiemanagementsystems erhalten Sie den Nachweis, dass Sie in Ihrem Unternehmen energetisch sinnvoll wirtschaften und sicherstellen, dass dies auch kontinuierlich so fortgesetzt wird. Sie können diesen Nachweis auch nutzen, um Ihre energetische Wirtschaftsweise nach außen glaubwürdig darzustellen. So können Ihre aktuellen und zukünftigen Lieferanten, aber auch Ihre (potenziellen) Kunden sehen, dass Sie ernsthaft Energiemanagement betreiben und damit Ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Förderungen und gesetzliche Erleichterungen

Ein (zertifiziertes) Energiemanagementsystem wird zunehmend auch zur Voraussetzung, um Fördermittel oder gesetzliche Erleichterungen in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus finden sich auch in den öffentlichen Ausschreibungen immer häufiger ökologische Anforderungen, die auch den energetischen Bereich berühren können.

In Deutschland ist es seit 2009 für energieintensive Unternehmen möglich, auf Antrag von einer EEG-Ausgleichsregelung zu profitieren. Um den Antrag stellen zu können, muss allerdings bereits jetzt ein zertifiziertes Energiemanagementsystem im Unternehmen eingeführt sein.

Des Weiteren profitieren die Unternehmen des produzierenden Gewerbes derzeit noch von Vergünstigungen und Erstattungsmöglichkeiten aus dem Stromsteuer- bzw. Energiesteuergesetz heraus. Diese werden aber in der jetzigen Form im Jahr 2012 auslaufen. Die Bundesregierung plant derzeit, solche Erleichterungen auch weiterhin bestehen zu lassen, dann aber ebenfalls an den Nachweis eines Energiemanagementsystems zu koppeln.